Die 8 Prinzipien von Pilates
Entspannung: Versuche jede Übung entspannt anzugehen
Konzentration: Konzentriere Dich auf Deine Bewegung,
arbeite mit Bildern
Atmung: Verbinde die Übungen mit der Atmung
Alignment: Achte auf Deine! Haltung
Zentrieren: Achte auf die starke Mitte
Koordination: Die Qualität macht die Übung nicht die Quantität
Flow: Ruhige, fließende Bewegungen
Kondition: Ausdauer der Schlüsselmuskeln entwickeln
Im Laufe der Zeit wurden diese Prinzipien durch neue Erkenntnisse von seinen Schülern weiterentwickelt, so dass heute meist nicht mehr die Basisprinzipien vermittelt werden. Viele Weiterentwicklungen wurden in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, Ärzten, Osteopathen und Sportwissenschaftlern vorgenommen, um die ursprünglichen Übungen von J. Pilates nach neuesten Erkenntnissen zu verändern.
Trotzdem sind einige Übungen fast im Original erhalten geblieben, ein untrügliches Zeichen für den Ausspruch, den J.P. in der Mitte seines Schaffens gesagt hat:
"Ich bin mit meiner Methode der Zeit 50 Jahre voraus."
Er hat im Übrigen seine Trainingsmethode nicht Pilates - Methode genannt. Er bezeichnete sein Training als CONTROLOGY, also als Lehre von der Kontrolle über seinen Körper. Er charakterisierte damit seine Idee des Trainings als sehr bewusstes, genau dosiertes und wahrnehmbares Bewegen.
Das "sanfte" Körpertraining nach Pilates beruht also auf dem komplexen Zusammenspiel mehrerer Komponenten, die die Anforderungen an den Übenden mit zunehmender Erfahrung eventuell sogar erhöhen. "Sanft" deshalb, weil das Training nach Pilates für den Körper sanft und nachhaltig wirkt, was nicht bedeutet, dass das Training nicht auch sehr anstrengend sein kann. Im Gegenteil, die Ausführung der einzelnen Übungen bleibt immer anstrengend, egal wie lange man schon Pilates ausübt.
Vier Prinzipien möchte ich hier näher erläutern:
Prinzip Atmung:
Überwiegend Brustatmung, Bauch bleibt flach, Schultern tief, über die Nase Ein-, mit dem Mund Ausatmen - ein wichtiger muskulärer Parameter. Allein durch bewusstes Atmen können große Teile der Bauch-, Rücken-, Schulter- und Halswirbelsäulenmuskulatur beansprucht werden. Wer richtig atmet hat davon schon Muskelkater!
Prinzip Zentrieren:
Die natürliche Krümmung unserer WS in Ihrer Doppel-S-Form sollte im Liegen wie im Stehen möglichst erhalten bleiben. Das nennt man im Pilates "neutrale Position". Um diese Position im Bereich der LWS halten zu können, benutzt man den Begriff "Powerhouse". Damit ist das perfekte Zusammenspiel der tief liegenden stabilisierenden Muskeln der WS und des Beckens gemeint. Ein zentraler Punkt ist dabei die Idee "Navel to Spine", also das leichte Bewegen des Nabels zur WS.
Dabei bleibt aber die neutrale Position immer erhalten. Für diese Idee ist im Wesentlichen das Anspannen der tiefliegenden, queren Bauchmuskulatur (M. transversus abdominis) und der tief liegenden Muskulatur des Rückens, (Mm. Multifidii) verantwortlich. Ein gut aktivierter Beckenboden ist hier von großer Bedeutung.
Prinzip Kondition Ausdauer:
Die entscheidenden Muskeln in der Pilates- Methode sind meist kleine, aber wichtige Steuerungs- und Stabilisationsmuskeln. Diese Muskeln sind keine "Kraftprotze", sondern ausdauernde "Arbeiter", die mit möglichst wenig Kraft lange aktiv sein sollen. Dazu ist natürlich ein entsprechendes Training notwendig.
Prinzip WS Artikulation:
Das Prinzip soll die Bewegung der Wirbel untereinander bewusst machen. Jedes einzelne Segment soll innerhalb der WS-Bewegung den adäquaten Teil beitragen. Eine perfekte WS- Artikulation bedeutet maximale Kontrolle der WS mit ökonomischem Aufwand. Zudem kann dieses Prinzip helfen, Blockaden zu vermeiden oder zu beseitigen.
Weiterhin wirkt Pilates sich positiv auf die Lymphe aus. Die Thymusdrüse ist in der Mitte der Brust und wird durch die intensive Brustatmung angeregt und macht frei. In der fernöstlichen Weisheit ist man sich sicher, dass diese Thymusdrüse für unser Wohlbefinden sehr wichtig ist. Außerdem gehört sie unter anderem zu den lymphatischen Organen.
Viel Freude und Erfolg beim Trainieren,
wünscht Ihnen, Ilka Henriette Weiß.